Stimmstörungen
Es handelt sich hierbei um Erkrankungen der Stimme, die durch eine Störung des Stimmklanges und der stimmlichen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet sind.
Funktionelle Ursachen
Beispielsweise durch gewohnheitsbedingten, unzweckmässigen Stimmgebrauch, durch zu starke Anstrengung, übermässigen, zu langen oder zu lauten Stimmgebrauch.
Psychische Ursachen
Zum Beispiel psychosozialer Stress etc.
Hormonelle Ursachen
Organische Ursachen
Zum Beispiel nach Lähmungen des Kehlkopfnervs, operativen Eingriffen am Kehlkopf
Symptome
Es können folgende Symptome auftreten:
- Klangveränderungen der Stimme (Heiserkeit, brüchiger, belegter, knarrender oder verhauchter Stimmklang etc.), zu hohe oder zu tiefe Sprechstimmlage
- zu leise oder zu laute Sprechstimme
- gestörte Atmung beim Sprechen
- enge Artikulation mit geringen Kieferöffnungsbewegungen, unzureichende Lippenbewegungen
- Verspannungen und Fehlstellungen der Zunge, der Lippen, des Unterkiefers, der Gesichts-, Hals-, Rachen-, Nacken- und Schultermuskulatur.
Tipps zur Stimmhygiene
- ausgeglichener Lebensstil (ausreichend Schlaf etc.)
- regelmässige sportliche Betätigung
- gesundes Wohnklima (ausreichende Luftfeuchtigkeit)
- ausgewogene Ernährung (nicht zu scharf, zu heiss, zu kalt)
- Vermeidung von Alkohol und Nikotin
- ausreichend Flüssigkeitszufuhr
- locker aufrechte Körperhaltung
- ausgewogene Atmung
- reduziertes Sprechen in lärmintensiver Umgebung
- Vermeidung von Räuspern, Husten und Flüstern
- ausreichend Stimmerholung nach Belastung
Bei Infekten
- Stimmschonung (nicht Flüstern!)
- reichlich Flüssigkeitszufuhr
- Inhalation mit Wasserdampf oder milden Salzlösungen
- gurgeln (Salzlösung, Salbeitee)
- Halswickel
- ausreichend Luftfeuchtigkeit
Eine länger als 2–3 Wochen dauernde Heiserkeit sollte vom HNO-Arzt abgeklärt werden!
Wie funktioniert unsere Stimme?
Um gut mit unserer Stimme umzugehen, wollen wir sie zunächst kennenlernen:
In unserem Kehlkopf befinden sich die Stimmlippen. Diese werden von der ausströmenden Luft in Schwingung versetzt. Das wiederum ergibt einen hörbaren Ton, der in Mund-, Nasen- und Rachenraum zu den uns wohlbekannten Lauten geformt wird.
Dass wir mit unserem Kehlkopf Töne erzeugen können, ist eine sehr späte Erfindung unserer Biokonstruktion. Ursprünglich benötigte der Mensch den Kehlkopf lediglich als Weiche zwischen Schlund und Luftröhre, damit auch alles dahinkommt, wo es hingehört. Dass sich unser Kehlkopf zum Sprechapparat entwickelt hat, ist demgegenüber <<nur>> eine Sekundärfunktion.
Jeder Redner ist gerade so gut wie seine Stimme. Mit ihr kann er seinen Zuhörer für sich einnehmen, für eine Sache werben und gewinnen, ohne viel sagen zu müssen. Jede einzelne Stimme hat verschiedene Farben und Facetten: Drohung, Sachlichkeit, Werbung, Verführung, Souveränität. Jeder Sprechende ist von seiner Stimme abhängig wie der Musiker von seinem Instrument. Insbesondere für Berufsredner und Sänger ist sie von existenzieller Bedeutung. Denn ohne Stimme ist Kommunikation nur schwer möglich. Beschwerden, die bei mangelnder Stimmhygiene oder falschem Stimmgebrauch auftreten können, sind vermehrte Anstrengung beim Sprechen, anhaltende und sogar zunehmende Heiserkeit, schnelle Stimmermüdung, Druck und Klossgefühl im Hals oder schlimmstenfalls das völlige Wegbleiben der Stimme. Deshalb bietet die Stimme nicht nur ein grosses Potenzial, das entwickelt werden kann, sie muss auch gepflegt werden.
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