Sicherheit bei der Medikation
Wir engagieren uns!
Medikationsfehler gehören zu den häufigsten Fehlern im Gesundheitswesen und die Folgen für Patientinnen und Patienten sind nicht nur gefährlich, sondern auch kostspielig. Allein in der Schweiz werden ca. 70 – 100 Millionen CHF für Mehrkosten pro Jahr dafür fällig.
Um dieser Entwicklung gegenzusteuern hat der Bund gemeinsam mit der Patientensicherheit Schweiz das Projekt progress! Sichere Medikation an Schnittstellen ins Leben gerufen. Das KSBL ist Teil dieser Qualitätsoffensive und hat auf der Pilotstation (9. OG) der Medizinischen Klinik am Standort Bruderholz den systematischen Medikationsabgleich erfolgreich eingeführt.
Da der Spitaleintritt und -austritt besonders riskante Momente für Medikationsfehler sind, setzt das Projekt gezielt hier an. Typische Medikationsfehler an diesen Schnittstellen sind die unbeabsichtigte Auslassung von Medikamenten, das unbeabsichtigte Hinzufügen eines Medikaments oder Dosierungsfehler.
Um das zu vermeiden, wird systematisch eine umfassende Liste aller Medikamente und Präparate, die der Patient vor Spitaleintritt eingenommen hat, erstellt. Hierzu gehören alle Medikamente, auch Angaben zur Einnahme von «sanften» Heilmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln oder Hinweise auf Allergien oder Unverträglichkeiten. Es werden mindestens zwei Quellen benutzt, um ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten. An erster Stelle steht die Befragung des Patienten/Patientin oder naher Verwandter. Als zweite Quelle dienen Aufstellungen des betreuenden Hausarztes oder der Hausapotheke, die von den betreuenden Ärzten im Spital beigezogen werden. Patienten können auch selbst mithelfen und ihre Medikation dokumentieren sowie diese vorab an das Spital senden oder zum Eintritt mitbringen. Dieses Vorgehen legt die Basis für eine sichere Medikationsverordnung und für alle weiteren medikationsbezogenen Prozesse im Spital. Der zweite wichtige Punkt ist der konsequente Abgleich dieser Liste immer dann, wenn Medikamente verordnet werden, um sicherzustellen, dass hinzugefügte, veränderte oder abgesetzte Medikamente sorgfältig evaluiert werden und vom Eintritt bis zum Austritt des Patienten/Patientin lückenlos dokumentiert sind.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Stiftung Patientensicherheit.