FAQ
Werden die Abklärung und Behandlung der Venenleiden durch die Krankenkasse übernommen?
Ja, Die Behandlung der Krampfadern gehört zu den Pflichtleistungen der Grundversicherung. Dies gilt insbesondere auch neu (seit Januar 2016) für die modernen endovenösen Verfahren wie Laser- und Radiofrequenzablation.
Wird die Behandlung von Besenreisern von der Krankenkasse übernommen?
Nein, leider nicht, da es sich bei Besenreisern um ein kosmetisches Problem handelt.
Sind Krampfadern von der Verordnung des Bundes „ambulant vor stationär betroffen?
Das EDI hat am 07.06. 2018 eine Änderung der Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) publiziert. Der Bund verfasste hierin, mit Gültigkeit auf 01.01.2019, eine Liste von Eingriffen, die grundsätzlich ambulant durchgeführt werde müssen. Die Krampfaderoperationen gehören auch hierzu.
Kann man in allen Fällen ambulant behandeln?
Man kann in den allermeisten Fällen ambulant behandeln, insbesondere dank den modernen endovenösen Methoden wie die Laserablation, die wir routinemässig einsetzen. Stationäre Behandlungen sind selten. Stationär behandeln sollte man beispielsweise PatientInnen, bei denen man eine beidseitige Crossectomie (Operation mit Schnitt in der Leiste) durchführen muss oder auch PatientInnen mit schwerer Herzkrankheit oder schwer einstellbarem Diabetes.
Die Kriterien für eine stationäre Behandlung sind in der oben erwähnten Änderung der KLV vom 07.06.2018 aufgelistet.
Wie lange bin ich arbeitsunfähig nach einer Laserbehandlung? Wie steht es mit Sport?
Für körperliche härtere Arbeit rechnen wir mit 2 bis 3 Tagen. Gleiches gilt für Sport. Wir führen am Dienstag bis Donnerstag die Interventionen durch. So haben sie in aller Regel bis zum Montag der darauffolgenden Woche Zeit, sich zu erholen. Für tägliche Verrichtungen sollten Sie am Tag nach dem Eingriff wieder voll einsatzfähig sein.
Brauche ich nach dem Eingriff Kompressionsstrümpfe?
Ja, wir empfehlen diese in den meisten Fällen ca. 10 bis 14 Tage zu tragen. Es gibt Patienten mit sehr fortgeschrittener chronisch venöser Insuffizienz, bei denen wir eine lebenslange Kompression empfehlen.
Brauche ich eine Thromboseprophylaxe?
Wir empfehlen für die ersten 5 Tage nach dem Laser- Eingriff 10 mg Xarelto täglich.
Müssen gerinnungshemmende Mittel abgesetzt werden?
Unsere Empfehlung richtet sich nach der Indikation der Einnahme solcher Medikamente. Auch spielt eine Rolle, ob wir beispielsweise „nur“ einen Venenstamm lasern oder zusätzlich noch ausgedehnte Phlebektomien durchführen. Wir würden dies auf jeden Fall mit Ihrem Hausarzt diskutieren. Wichtig ist, dass wir wissen, welche Mittel Sie nehmen und weshalb Sie sie nehmen müssen.
Welches sind Medikamente, die Auswirkung auf die Gerinnung bzw. die Blutstillung haben?
Das sind Medikamente, die entweder direkt im Gerinnungssystem eingreifen oder aber Wirkstoffe, die die Funktion der Blutplättchen beeinflussen.
Die wichtigsten Plättchenhemmer, die in der Schweiz verwendet werden sind Aspirin Cardio, Plavix, Efient, Brilique, ReoPro, Integrilin und Agrastat. Medikamente, die auf das Gerinnungssystem wirken sind Marcoumar, Sintrom, Xarelto, Eliquis oder Savayasa.
Welches sind Ursachen für Krampfadern?
Frauen sind leicht häufiger betroffen gegenüber Männern (55/45%). Genetik spielt sicher eine Rolle sowie auch hormonelle Faktoren. Varizen entstehen nicht selten in einer Schwangerschaft. Übergewicht, hormonelle Ersatztherapien oder stehende Berufe können ursächlich eine Rolle bei der Entstehung von Varizen spielen.
Wo fliesst das Blut durch, wenn die Krampfadern verödet oder entfernt werden?
Krampfadern gehören zum oberflächlichen Venensystem. Werden diese entfernt, so fliesst das Blut weiterhin durch das viel stärker entwickelte tiefe System, innerhalb und zwischen den Beinmuskeln.
Durch das Entfernen bzw. Veröden der kranken Venenabschnitte entstehen weniger Reflux (Rückfluss) und weniger Beschwerden.