15. Juli 2024

Schweisstreibende Sommerzeit

Gesundheitstipp | Schwitzen ist ein natürlicher und lebenswichtiger Prozess, der uns hilft, die Körpertemperatur zu regulieren. Quasi unsere körpereigene Klimaanlage. Eigentlich eine ziemlich praktische Einrichtung. Wenn da nur diese unangenehmen Gerüche und das ungute Gefühl nicht wären.

Wenn die Temperaturen steigen, hält der Körper dagegen und versucht sich abzukühlen. Dazu produzieren die Schweissdrüsen Schweiss, der auf der Hautoberfläche verdunstet und dabei dem Körper Wärme entzieht. Je nach Umgebungstemperatur und körperlicher Aktivität produziert unser Körper etwa einen halben Liter Schweiss pro Tag. Bei Sommerhitze kann diese Zahl durchaus auf zwei Liter oder mehr steigen. 

Schwitzen verhindert eine Überhitzung und schützt uns vor Hitzeschlägen sowie anderen hitzebedingten Erkrankungen. Besonders im Sommer, wenn das Thermometer auf über 30 Grad klettert, ist das ein durchaus cleverer Schachzug unseres Körpers. Wäre da nicht der störende Geruch und die unschönen Schweissflecken auf der Kleidung. 

Warum schwitzen manche Menschen eigentlich stärker als andere? Es gibt mehrere Faktoren, die das beeinflussen:

  • Genetik Manche Menschen haben von Natur aus mehr oder aktivere Schweissdrüsen.
  • Körpergewicht Menschen mit höherem Körpergewicht schwitzen oft mehr, da ihr Körper mehr Wärme produziert.
  • Gesundheitszustand Erkrankungen wie Hyperhidrose, hormonelle Ungleichgewichte oder Stoffwechselstörungen können das Schwitzen verstärken.
  • Ernährung Scharfes Essen, Alkohol und Koffein können die Schweissproduktion anregen.
  • Emotionen Emotionale Zustände wie Stress, Angst oder Aufregung können die Schweissproduktion ebenfalls erhöhen.

Komplett verhindern lässt sich Schwitzen nicht, da es eine wichtige Körperfunktion ist. Aber es gibt verschiedene Methoden, um es zu reduzieren:

  • Antitranspirantien Produkte (Deos) mit Aluminiumchlorid verengen die Schweissdrüsen und reduzieren die Schweissproduktion.
  • Kleidung Tragen Sie leichte, atmungsaktive Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen und wechseln Sie diese bei Bedarf mehrmals täglich.
  • Hydratation Viel Wasser trinken hilft, den Körper kühl zu halten.
  • Kühle Umgebung Vermeide Sie übermässige Hitze und halten Sie sich in klimatisierten Räumen auf.
  • Hygiene Regelmässiges Duschen/Waschen hilft, Schweiss und Bakterien von der Haut zu entfernen.
  • Haarentfernung Rasierte Achselhöhlen können die Bakterienanzahl reduzieren. 

Unangenehme Gerüche entstehen übrigens, wenn Bakterien den Schweiss zersetzen. Das hilft, wenn alle Vorsichtsmassnahmen vergebens waren: 

  • Feuchttücher Tragen Sie unterwegs Feuchttücher mit, um sich schnell frisch zu machen.
  • Notfallkleidung Ein Ersatz-T-Shirt in der Tasche kann nützlich sein.
  • Ätherische Öle Tragen Sie ein paar Tropfen eines ätherischen Öls wie Teebaumöl auf, das antibakteriell wirkt. 

Übermässiges Schwitzen, auch wenn es nicht sommerlich heiss ist, könnte ein Hinweis auf Hyperhidrose sein. Bei anhaltenden oder extremen Problemen mit Schwitzen ist es daher ratsam, Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin aufzusuchen.

Einen schönen Sommer wünscht Ihnen
Ihr Kantonsspital Baselland


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