23. September 2024
Volkskrankheit Kopfschmerzen
Gesundheitstipp | Kopfweh kann viele Ursachen haben und in unterschiedlichen Formen auftreten. Während gelegentliche Kopfschmerzen meist harmlos sind, sollten besonders heftige oder häufig auftretende ärztlich abgeklärt werden.
Sie sind ein weit verbreitetes Phänomen, das fast jeder Mensch irgendwann erlebt. Kopfschmerzen entstehen meist durch Reizungen von Nerven, Muskeln, Blutgefässen etc. im Kopf- und Nackenbereich. Solche Reizungen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden: Verspannungen in den Nackenmuskeln, Stress und psychische Belastung, Schlaf- oder Flüssigkeitsmangel, Wettereinflüsse, hormonelle Veränderungen sowie Alkohol oder Koffein.
Es gibt über 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen, aber die häufigsten lassen sich in drei Kategorien einteilen:
- Spannungskopfschmerzen: Der häufigste Typ, oft als drückender Schmerz beschrieben, der sich wie ein enger Ring um den Kopf anfühlt. Diese Kopfschmerzen sind in der Regel mild bis moderat und nicht von Übelkeit begleitet.
- Migräne: Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die zu intensiven, oft pulsierenden Kopfschmerzen führt. Sie wird von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und erhöhter Lichtempfindlichkeit begleitet. Migräneanfälle können Stunden bis Tage dauern.
- Cluster-Kopfschmerzen: Diese selteneren Kopfschmerzen treten in Phasen («Clustern») auf, oft einseitig, und sind extrem schmerzhaft. Sie können mehrmals täglich auftreten und halten typischerweise zwischen 15 Minuten und drei Stunden an.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen «gewöhnlichen» Kopfschmerzen und einer Migräne? Während Spannungskopfschmerzen oft durch Stress oder Verspannungen ausgelöst werden und als tendenziell weniger intensiv, oft dumpf und drückend, mit wenig oder keinen Begleitsymptomen beschrieben werden, ist Migräne eine neurologische Störung, die weit intensiver ist und mit einer Vielzahl von Symptomen einhergeht. Stark pulsierende Schmerzen, oft nur auf einer Kopfseite, begleitet von Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Sehstörungen und manchmal auch Schwindel sind typische Merkmale.
Das können Sie tun
Neben Medikamenten wie Paracetamol, Ibuprofen, Aspirin etc. gibt es auch alternative Massnahmen, die bei Kopfschmerzen Erleichterung verschaffen können:
- Wärme- oder Kälteanwendungen: Ein warmes Bad oder eine warme Kompresse im Nackenbereich kann bei Spannungskopfschmerzen helfen. Bei Migräne kann eine Kühlpackung auf die Stirn oder den Nackenbereich wohltuend wirken.
- Massagen: Das Massieren von verspannten Nacken- und Schultermuskeln kann Spannungskopfschmerzen lindern.
- Ausreichend trinken: Kopfschmerzen entstehen oft durch Flüssigkeitsmangel. Zwei bis drei Liter Wasser täglich helfen, dies zu verhindern.
- Entspannung: Stress ist eine der Hauptursachen für Spannungskopfschmerzen. Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Meditation, Yoga und Atemübungen können dabei helfen, Stress abzubauen und Kopfschmerzen zu vermeiden.
Zum Arzt/zur Ärztin? Ja oder nein?
In den meisten Fällen sind Kopfschmerzen harmlos und vorübergehend. Es gibt jedoch Situationen, in denen eine ärztliche Abklärung notwendig ist, um auszuschliessen, dass es sich um ernsthafte Erkrankungen wie Hirnblutungen, Meningitis oder einen Schlaganfall handelt:
- Plötzlicher, extrem starker Kopfschmerz («Donnerschlagkopfschmerz»)
- Kopfschmerzen nach einem Unfall oder Sturz
- Häufigkeit oder Intensität nimmt zu
- Begleiterscheinungen wie Fieber, Nackensteifigkeit, Sprachstörungen, Sehstörungen oder Lähmungserscheinungen
- Kopfschmerzen in Verbindung mit Bewusstseinsstörungen
Die Neurologie des Kantonsspitals Baselland bietet unter anderem spezialisierte Sprechstunden sowie weitere Abklärungen zum Thema Kopfschmerzen an:
Kopfschmerzsprechstunde Liestal, Tel. +41 61 925 37 00, neurologie.liestal@ksbl.ch
Kopfschmerzsprechstunde Bruderholz, Tel. +41 61 436 27 22, neurologie.bruderholz@ksbl.ch
Gute Besserung
Ihr Kantonsspital Baselland
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